Birds 2013

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smatritje neba
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31.10.23

Grönemeyer

Rollator raus!

Das Betreute Wohnen auf dem Weg zum Konzert. Die müssen Geld haben! 

Brennt Dein Feuerzeug noch? Heute nimmt man doch das Handy! Natürlich aufladen vergessen.!

Es rattert und klappert und manche/r hat auch die Partnerin, den Partner verloren. Aber die schauen aus der Erinnerung hinaus in den Regen. Hier ist Umarmung.

Weißt Du noch? "Arsch huch!"
"Das war doch der andere. Wie noch?- Hitparade!"


Slainte!

Rian ist in das Land seiner Erinnerungen zurückgekehrt. Zwischen dem Läuten der Glocken und Gesprächen im Regen geht er noch täglich zum Grab. Die Abenteuer liegen dort hinten, in der Schattenseite des Bergs. Jetzt beginnt die andere, das Warten.

Ein Mann des Schicksals. Mit dem kannst Du keine Kriege führen! Ein Freund zieht sich hinter den Vorhang zurück. Und dennoch betet er noch, sitzt er noch oft im Raum Gottes. Wie Croce singt.

Wenn er die Zeit in eine Flasche füllen könnte, dann die Tage mit ihr! Könnte er sie doch in die Ewigkeit dehnen, könnten Worte Wünsche wahr werden lassen. Aber da ist nie und nirgends Zeit und Raum und Kraft genug.

Er wollte mit ihr durch die Zeit gehen und er tat es. Es war zu kurz, auch bei ihnen.

Die Wunschbox ist leer. Er füllt den Schmerz mit Erinnerung.

Der Mensch ist Mensch! Sie lösen die Handbremse und rollen zurück. Heute wieder Nudeln mit Tomatensauce. 



15.5.17

Montauck, die Rückkehr des Volker Schlöndorff

Rückkehr nach Montauk

Volker Schlöndorff 78. Ein alternder Schriftsteller verspürt Reue über die Zeit anwachsenden Ruhms, durch den er von seinen Lieben abgezogen wurde. Die Frauen erscheinen voll von Leben und Sehnsucht, der Alte versteht nicht, will sich aber auch nicht die Mühe machen, sich einzufühlen.

Ruhm macht mächtig und einsam. Das Alter nimmt die Macht und schlägt den verbleibenden Raum der Einsamkeit zu. Es fühlt sich etwas japanisch an.

Es scheint so, daß die Macht des Wortes und des Denkens den Schriftsteller zu einem erotischen Objekt macht. Der Mann, der in Frisch oder Schlöndorff steckt, begreift, wie andere Männer, nichts davon, was ihn so anziehend macht und stolziert als Gockel durch Buch und Film, ein Gigolo kommt auf Dich zu.

Was nicht heißt, daß der Film oder das Buch schlecht sind. Mich in die handelnden Personen einzufühlen war nicht sehr erfolgreich, aber es brachte auch meine Vorstellungen ins Schwanken - wie das Meer bei Montauk.

Sympathisch war mir das Anknüpfen Schlöndorffs an den älteren Max Frisch. Der Gedanke an eine Übergabe der Staffel zwischen kulturellen Generationen gefällt mir gut. Die Einsamkeit des Schriftstellers und der Schriftstellerin, die sich ja vom Leben fernhalten müssen, um das Erlebte zu fassen, zu singen und zu sagen, verändert sich im Lauf der kulturellen Moden nicht. Sie ist sicher unter den verschiedenen Personen unterschiedlich in der Auswirkung. Aber sie wirkt.

Auf Einsamkeit gibt es kein berufliches Monopol. Sie ist verbreitet wie Zucker. Und ihre Darstellung zieht entsprechend an. Als Akzidenz der kulturellen Betätigung macht sie deren Produzenten attraktiv. Gibt es auch einen Warencharakter der Einsamkeit?

Der Blick des Schriftstellers Frisch auf sich und die Frauen, Blick eines Reptils, hat sich bei dem jüngeren Filmer Schlöndorff in der Temperatur etwas erwärmt. Mit mehr Sympathie erfüllt als der des Martin Walser vom Stammtisch, dem die Glocken des Barock das Hirn ausläuten. Ahnungslos wie wir alle, die wir nicht frau sind.

Wer sagt das, daß es "nichts wichtigeres im Leben gäbe als das was man (mit oder an Frauen) getan oder versäumt hat"? Ein Bewußtsein, dem noch nichts zugestoßen ist, nichts genommen wurde. Ein Anflug von Bedauern. Ein Falter über einem Sandstrand der Erinnerung. Das Meer verschluckt sie, spuckt sie aus.

Was fehlt, was vermieden wird, ist Berührung.

Die 6 hält. Aus den Zellen der Psychiatrie dringen unsägliche Schreie der Angst und der Wut auf die Straße. Der Karlsruher Wandershopper packt den Honig von Grabesblumen ins Billig und eilt zum Event. Heute werden Seelenkerzen ausgeblasen.

15.5.17 Klaus Wachowski

3.5.16

Erinnerung Karlsruhe




Den Herzschlag des Lebens spüren,
Sich wie Ast und Zweige strecken.
Im Ruf des Vogels auffliegende Freude.

In der näher kommenden Kühle verharren,
Dem Zurückweichen des Abends vor den Lampen folgen.
Die Nacht steigt heute aus der Erde auf.

Am Haus des Obdachlosenfreundes stehen bleiben,
Zu früh verstarb ein gutes Herz.
Es schlug im Rhythmus des Lebens.

3.5.16 Karlsruhe